#DigitalDialogue mit Anglo American Sales Manager Reenen Pretorius

Reenen, können Sie uns erzählen, wie Sie in die Metall- und Bergbauindustrie gekommen sind?

Ich habe meine berufliche Laufbahn als Metallurge begonnen. Mein erster Einstieg in die Metall- und Bergbauindustrie war 2005, als ich zu Columbus Stainless kam, dem einzigen Edelstahlwerk in Südafrika. Mit einer Gesamtstahlwerks- und Warmwalzkapazität von 600kt pro Jahr war Columbus zu dieser Zeit der zweitgrößte integrierte Edelstahlproduzent der Welt, nur an zweiter Stelle nach Outokumpu, das damals eine Produktionskapazität von 1 Million Tonnen hatte.

Meine Vorliebe für Basismetalle, insbesondere Chrom und Nickel, hat mich in der Rohstoffbranche fest verwurzelt. Bevor ich 2014 zu Anglo American kam, arbeitete ich für ein unabhängiges Handelsunternehmen, das sich auf den Verkauf von UG2-Chomit und FeCr aus Südafrika konzentrierte.

Was sind Ihre derzeitigen Aufgaben bei AngloAmerican?

Ich kümmere mich um den Verkauf von Edelstahlrohstoffen von AngloAmerican nach Europa, in den Nahen Osten und nach Amerika.

Welche Produkte kann AngloAmerican liefern?

Unser derzeitiges Produktportfolio umfasst Nickelkathoden (Marke RPM), sowohl Vollblech als auch geschnitten, FeNi aus unseren Betrieben in Barro Alto und Codemin in Brasilien, UG2-Chromitkonzentrat aus Südafrika und Molybdänkonzentrat aus Chile. Vor kurzem haben wir damit begonnen, unser Produktangebot in Europa um HC- und LCFeCr zu erweitern und streben eine weitere Expansion in komplementäre Rohstoffe für die Stahlherstellung an.

Anglo ist eines der weltweit führenden Bergbauunternehmen. Was tut Anglo, um CO2-Emissionen zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen?

Vor dem Hintergrund der Zielsetzung von Anglo American, den Bergbau neu zu gestalten, um das Leben der Menschen zu verbessern, ist Anglo verpflichtet, Teil der globalen Antwort auf den Klimawandel zu sein. Viele der Produkte, die Anglo abbaut und produziert, z. B. Kupfer, Nickel und Platingruppenmetalle, sind wichtige Rohstoffe für die neue grüne Wirtschaft.

In Bezug auf unsere eigenen Betriebe hat Anglo American die klare Vision, bis 2040 in allen unseren Betrieben weltweit kohlenstoffneutral zu sein. Das Ziel für unseren FeNi-Betrieb in Brasilien ist es, bis 2030 kohlenstoffneutral zu werden.

Wie sieht Ihrer Meinung nach ein guter Kundenservice aus?

Das alte Sprichwort "Der Kunde ist König" gilt immer noch, aber ich glaube, dass sich die Kundenerwartungen im Bereich der Rohstoffe weiterentwickelt haben. Produktqualität, Preis, Zuverlässigkeit und pünktliche Lieferung werden nicht mehr als differenzierende Faktoren angesehen, sondern als Mindestanforderung, um durch die Tür zu kommen. Da das soziale und ökologische Bewusstsein der Verbraucher zunimmt, werden die Transparenz und Effizienz der Rohstofflieferketten immer wichtiger.

Produktherkunft, soziale- und Governance-Faktoren werden in die Lieferketten eingebettet. Dies wiederum erfordert einen offeneren und freieren Informationsfluss zwischen Hersteller und Verbraucher. Obwohl der Preis eine wichtige Überlegung bei der endgültigen Kauf-/Verkaufsentscheidung bleibt, sind das Erkennen und Verstehen der breiteren Interessen des Käufers ein wesentlicher Bestandteil erfolgreicher Verkaufsverhandlungen.

Wie sehen Sie den globalen Nickelmarkt? Erleben wir den Beginn eines neuen Superzyklus?

Als Hauptbestandteil von hochkorrosionsbeständigen Stählen und Superlegierungen ist Nickel eines der wenigen Metalle, das von einem jahrzehntelangen robusten Nachfragewachstum profitiert hat. Da wir in eine Ära der grünen Energie eintreten, wird Nickel erneut davon profitieren.

Man kann sich über die technischen Details streiten, die einen Superzyklus ausmachen, und darüber, wie die erhöhte Nachfrage letztendlich die Reaktion des Angebots beeinflusst, aber klar ist, dass die Bühne bereitet ist und Nickel gut positioniert ist, um eine integrale Rolle in der neuen Energieentwicklung zu spielen.

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